Nach dem Quasi-Durchmarsch von der Bezirksliga bis in die Regionalliga stand als Zielsetzung für Auerbachs erstmalige Zugehörigkeit zur dritthöchsten deutschen Spielklasse natürlich der Klassenerhalt auf dem Wunschzettel.
Von der TG Rimbach wechselten Tina Helfrich und Irene Fast und vom ÜSC Wald-Michelbach Elfi Jerg an die Bergstrasse. Tina und Irene gehörten schnell zum Stammaufgebot. Elfi Jerg wurde vorrangig noch in der zweiten Mannschaft eingesetzt. In diesem Jahr sollte ihr der Sprung in den Regionalliga Kader gelingen.
Vieles war für die meisten Auerbacherinnen neu: Einzelspieltage mit offiziellem Schiedsgericht, Austragungsort AKG-Halle, da die Trainingshalle in der Scholl Schule nicht hoch genug ist, gestiegenes Zuschauer- und Presseinteresse und vor allem die unbekannten Gegner aus dem Saarland und Rheinland Pfalz.
Auerbach startete gut: trotz einer 1:3 Auftaktniederlage gegen den letztjährigen Regional-Liga Meister SG Rodheim herrschte nach dem Spiel auf Seiten der Auerbacherinnen Zufriedenheit. Immerhin war es das erste Spiel einer Auerbacher Mannschaft überhaupt in der Regionalliga. Sensationell wurde gleich der 1. Satz gewonnen. Dabei zeigten die Auerbacherinnen insbesondere im Block und im Angriff ihre besten Leistungen. Rodheim siegte letzendlich zwar verdient, Auerbach’s Einstand in der Regional-Liga war aber verheissungsvoll!
Gleich im zweiten Spiel gelang der erste Sieg. Mit 3:2 gewannen die Auerbacherinnen in Saarbrücken. Auch gegen Kirkel gelang in eigener Halle ein verdienter Spielgewinn. Unglücklich verliefen die folgenden Spiele. Mit 2:3 unterlag Auerbach dem am Ende spielverlustfreien Meister Speyer sowie dem Titelanwärter Ehrang. Dennoch bestätigten diese Spiele, dass Auerbach vom Spielvermögen her zu Recht mittlerweile in der Regionalliga spielt. Nichts für schwache Nerven war das Spiel der Auerbacher Damen kurz vor Weihnachten gegen Bad Homburg. Mit 16:14 im fünften Satz sicherten sich Liepolts Schützlinge den dritten Erfolg, um auch noch im Dezember 2003 erstmalig überhaupt gegen die SG Rodheim verdient mit 3:1 zu gewinnen.
Es galt aber auch, Rückschläge zu verarbeiten. Einen schweren Dämpfer erlitten die Auerbacherinnen im letzten Training vor Heiligabend. Stammspielerin Petra Stauch zog sich im Training eine schwere Verletzung zu. Wann und ob sie wieder überhaupt wieder einsatzbereit sein würde stand zu diesem Zeitpunkt in den Sternen.
Nicht recht in Schwung kommend und deshalb mit Niederlagen starteten die Bergsträsserinen in das neue Jahr 2004. Mit der vom Bergsträsser Anzeiger organisierten Wahl zur Mannschaft des Jahres kam auch der Erfolg zurück. Durch einen deutlichen und auch in der Höhe verdienten 3:0 Erfolg gegen den TV Holz gelang der fünfte Saisonerfolg des Aufsteigers TSV RW Auerbach. Gegenüber den Tabellenletzten hatte das Bensheimer Team nunmehr bereits einen Vorsprung von sechs Zählern. Den ersten Matchball zum Klassenerhalt gegen Saarbrücken konnte Auerbach nicht nutzen. Am vorletzten Spieltag knallten dann aber die Sektkorken. Trotz einer 2:3 Niederlage beim TV Kirkel aber gleichzeitigem Spielerverlust von Saarbrücken gegen Rodheim stand der Klassenerhalt vorzeitig fest – das grosse Ziel war frühzeitig erreicht.
Eine Riesenstimmung mit vielen Zuschauern gab es auch beim letzten Spiel der Saison, vor heimischem Publikum gegen Bad Homburg. Die Auerbacher Volleyballdamen zeigten noch einmal, warum sie den Klassenerhalt letztendlich sicher geschafft haben. Druckvolle Angriffe, taktisch kluge Angaben und der notwendige Biss in der Abwehr waren die Garanten für einen deutlichen 3:1 Heimerfolg vor einem tollen Publikum. Alle Spielerinnen aus dem Kader kamen noch einmal zum Einsatz. Darunter auch Petra Stauch, die sich kurz vor Weihnachten so schwer verletzte. Dass Sie in der gleichen Saison noch einmal bei einem Punktspiel auf dem Feld stehen würde, das hätte niemand geglaubt. Mit entsprechendem Jubel wurde ihre Einwechslung begleitet.
Für Trainer Peter Liepolt sollte es das letzte Spiel als Coach der Mannschaft sein. Er erklärte nach acht Jahren erfolgreicher Trainertätigkeit seinen Rücktritt nach dem Spiel gegen Kirkel, als der Klassenerhalt feststand.
/Peter Liepolt