„Aus“ trotz zweier Auszeiten
„Es wird immer schwieriger“, Peter Liepolt wirkte ziemlich niedergeschlagen nach der 2:3-Niederlage der Volleyball-Damen der TSV Auerbach gegen die SG Rodheim. Dabei fehlte gar nicht viel und der TSV-Trainer wäre wohl bester Laune gewesen. Im entscheidenden fünften Satz sprach vieles in der AKG-Halle für die Gastgeberinnen: eine ständige, teilweise deutliche Führung (4:0, 6:1, 9:6) in diesem finalen Durchgang, der Rückenwind des zuvor gewonnen vierten Satzes und die frenetische Anfeuerung der zahlreichen Zuschauer, deren Trommelwirbel einem noch Stunden nach Spielschluss in den Ohren klangen – es hat alles nichts genutzt.
Die TSV-Damen brachen in der Endphase regelrecht ein, gestatteten Rodheim nach einem eigenem 12:10-Vorsprung fünf Punkte in Folge. Daran änderten auch die zwei Auszeiten nichts, die Liepolt beim Stand von 12:13 und 12:14 nahm.
Nach dieser Niederlage gegen einen unmittelbaren Konkurrenten ist Auerbach wieder ein Stück weiter entfernt vom Saisonziel Klassenerhalt – es wird eben „immer schwieriger“.
Dabei begann am Samstag alles nach dem Geschmack der Rot-Weißen. Den ersten Satz sicherten sich die TSV-Damen dank einer „ordentlichen Leistung“, wie Liepolt feststellte, fast im Vorbeigehen: 25:14 nach knapp 20 Minuten. Das deutliche Ergebnis und die magere Vorstellung der Gäste – zwei Parameter, die auf einen schnellen Sieg für Auerbach hindeuteten.
Der leicht, „vielleicht zu leicht“ (Liepolt), gewonnene erste Durchgang beflügelte die Auerbacherinnen indes nicht sonderlich. Im Gegenteil. Die Konzentration ließ nach, Blockarbeit und Annahme wurden nachlässiger, im Angriff mühten sich Elfi Jerg und Tina Helfrich vergeblich gegen den körperlich überlegenen und zunehmend stärker werdenden Gegner. Folge: Rodheim entschied die Sätze zwei (25:20) und drei (25:16) für sich.
Die Niederlage für die TSV Auerbach zeichnete sich ab. Das spürte Peter Liepolt, und machte seinem Frust beim Seitenwechsel lautstark Luft. Nach Spielschluss sagte der Coach, er hätte sich wegen der Nichtbeachtung taktischer Vorgaben geärgert und sei deswegen laut geworden.
Taktik hin oder her, Liepolt wollte sein Team wachrütteln und fand offenbar die richtige Phonzahl. Denn: Der vierte Durchgang ging mit 25:20 an die Hausherrinnen. Dass es dennoch nicht zum dreifachen Punktgewinn reichte, lag an der Schwäche, die der TSV Auerbach auch im zweiten Regionalliga-Jahr ein treuer Begleiter ist. Dazu Liepolt: „Uns fehlt die Sicherheit, die Konstanz um fünf Sätze konsequent durchspielen zu können“.
Vielleicht kann ja Cordula Pütter der Mannschaft in den nächsten Wochen zu mehr Stabilität verhelfen. Eigentlich sollte die erfahrene Spielerin bereits gegen Rodheim zum Einsatz kommen, was allerdings die fehlende Spielberechtigung verhinderte. „Unser Fehler“, erklärte Peter Liepolt dieses Missgeschick.
TSV Auerbach: Sarah Hense, Claudia Holznagel, Tina Helfrich, Elfi Jerg, Monika Liepolt, Petra Stauch, Mareike Seelinger, Irene Fast, Carola Zeig. eh/t
© Bergsträßer Anzeiger – 17.01.2005
So sah es der Gegner aus Rodheim:
16. Januar 2005 – TSV Auerbach – SG Rodheim 2:3
Wichtiger Sieg für die Rodheimer Volleyballerinnen
Bis zum Tie-Break musste sich das Team von Coach Reiner Elmrich kämpfen, um den so wichtigen Sieg in Richtung Klassenerhalt nach Hause zu bringen. Nach einem totalen Fehlstart endete der erste Satz mit 25:14 für die Gastgeberinnen. Erst im zweiten Satz fand das Team mit Ines Bach, Kim Heller, Barbara Hermanowski, Anna Fröhlich, Tine Picha und Heike Nitschner ins Spiel und parierte den starken Aufschlägen der Spielerinnen aus Auerbach. Mit 25:20 und 25:16 gingen die Sätze zwei und drei an Rodheim. Eine Schwächephase im vierten Satz verhinderte den schnellen Sieg: der Tie-Break musste die Entscheidung bringen. Und da sah es zunächst gar nicht gut aus für die Gäste aus Rodheim: mit 5:0 geriet das Team gleich zu Beginn in Rückstand, holte mit einer starken Aufschlag- und Blockserie wieder auf und konnte dann an den von ihren Fans mit mehreren Trommeln lautstark unterstützten Auerbacherinnen vorbeiziehen. Mit 15:12 ging der Tie-Break an die SG Rodheim, die ihrem Ziel auf einen gesicherten Platz im Mittelfeld damit wieder ein Stück näher gekommen ist.
?Ein schönes Spiel war es nicht gerade ? aber wir haben gekämpft und verdient gewonnen?, kommentierte Coach Elmrich den Sieg. ?Alle Spielerinnen hatten zwischendurch ihre Tiefs ? haben sich aber wieder gefangen.? Vor allem die Sprungaufgaben von Anna Fröhlich und das flexible Angriffsspiel von Heike Nitschner bereiteten dem Gegner große Schwierigkeiten. Eine gute Mannschaftsleistung, auf der sich aufbauen lässt ? auch wenn die Chancen gegen den kommenden Gegner, den TV Hülzweiler eher gering sind. Der Zweitliga-Absteiger steht zur Zeit auf den 1. Platz ? ein Sieg am kommenden Wochenende käme einer kleinen Sensation gleich. Spielbeginn ist am Sonntag, 23. Januar um 15 Uhr in der Sporthalle Eisenkrain in Rosbach.