Ein Auerbacher Wintermärchen
Voll (wie die 2. Herren) motiviert (wie die 1. Damen) stand da der klägliche Rest der 2. Damen, auf den noch nicht die Invalidität oder das Lernfieber aufgrund von Studentendasein übergegriffen hatte, in der AKG-Halle. Sie waren derer fünf, wenn man sie auch nicht alle wirklich hätte fit nennen wollen, aber dennoch zu allem bereit. Da unser Trainer Willi Zeig ja nunmal bei uns nicht mitspielen darf (da braucht er gar nicht zu drohen), benötigte man nun doch noch einen Invaliden und getroffen hat es die kleine Jessi, die sich in mehr oder weniger lebendigem Zustand befand – aufgrund von vornächtlicher intensiver Beschäftigung mit dem Verdauungsvorgang?
Nun begab es sich, dass sich dieses Grüppchen von Menschen dachte ? Was soll?s? Schlimmer kann?s nicht mehr werden!?, und man machte sich auf nach Höchst, wobei Jessi die Fahrt in Willis (!) Auto ohne Desis Handtasche Zweck zu entfremden überlebte. Irgendwann landeten wir ein wenig verspätet in der richtigen Halle und begaben uns, erwartungsfrei und todesmutig, in unser Spiel.
Und wie es nun mal so kommt, spielten wir eigentlich gar nicht schlecht, die Annahme war stabil und vor allem Anja haute die Dinger dann auch öfter mal rein. Tatsächlich gewannen wir den Satz (25-16) und der zweite Streich folgte sogleich (25-19), souverän wie wir ja immer sind. Danach jedoch verabschiedete sich die Souveränität mit Pauken und Trompeten und wir zeigten allen noch mal, warum wir Tabellenletzter sind (waren). Wir verschenkten den dritten Satz (14-25), nach alter Väter Sitte (wie in jedem Spiel bisher), und die arme Jessi, die sich – das muss einmal gesagt werden – hervorragend für ihren Zustand geschlagen hat, musste noch einen Satz durchhalten. In diesen starteten wir vorerst ziemlich miserabel (1-7), doch jemandem gelang das Meisterstück, was sag ich, der Geniestreich, das Unmögliche, uns mit seiner unüberbietbaren mentalen Stärke so zu unterstützen und zu motivieren, dass wir uns fingen und kämpften: Willi, der allerbeste Trainer wo gibt, der Unglaublichste, Famoseste, Unbeschreiblichste den die Welt je gesehen hat.
Und er sah, dass es gut war.
Denn wir holten wieder auf, gingen in Führung und Anja konnte schließlich, trotz Knappheit und damit aufkommender Nervosität bei den anderen, den Matchball verwandeln (25-23). Dass möge man sich mal vorstellen, wir gewannen den VIERTEN SATZ, nach dreimal 2-0 Führung und dann doch 2-3 Niederlage hintereinander.
Und wenn sie nicht gestorben sind, dann jubeln sie noch heute.
/Verena Zeidler
Es spielten: Jessica Eckhardt, Desiree Fandrich, Yasmin Mohr, Jessica Mügendt, Anja Seitz, Verena Zeidler +Trainer Willi Zeig
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