Nach einem glatten 3:0 Erfolg (25:11, 25:16, 25:20) „zum Einspielen“ gegen Dreieichenhain trat die erste Damenmannschaft der TSV Auerbach am letzten Spieltag gegen Meisterschaftskonkurrenten Eintracht Frankfurt 2 an. Nach einem packenden Match hieß der Sieger am Ende Eintracht Frankfurt. Mit 1:3 (20:25, 22:25, 25:17, 20:25) gewannen die Damen der Mainmetropole nicht nur das Spiel, sondern entschieden knapp die Meisterschaft für sich. Ein einziger zu wenig gewonnener Satz brachte den TSV Damen anstelle der Meisterschaft nur den vierten Platz in der Landesliga ein.
Gegen Dreieichenhain kamen die Bergsträßerinnen, die bei diesem Spiel alle Spielerinnen zum Einsatz brachten, nur einmal im zweiten Satz kurz ins Schwimmen, als sie mit 8:14 zurücklagen. Eine 14 Punkte Aufschlagserie von Monika Liepolt sorgte dann aber wieder für klare Verhältnisse und den Satzgewinn. Der geplante energiesparende Auftaktsieg des Heimspieltages gelang dadurch recht souverän innerhalb von 55 Minuten.
Gegen Eintracht Frankfurt 2 wollte es Auerbach noch einmal wissen. Die Meisterschaft war das Ziel. Im ersten Satz machten die/ Gastgeberinnen zu viele Fehler im Angriff, waren zu hektisch, wollten zu viel. Der zweite Durchgang verlief ähnlich, es häuften sich außerdem Fehler in der Annahme und beim Aufschlag. Doch zumindest die Nervosität war abgelegt und der Kampfgeist war geweckt: jede gute Aktion und jeder Punkt wurde energisch bejubelt. Im dritten Satz wechselte Trainerin Liepolt früh Nachwuchsspielerin Flo Xhemali für Petra Stauch auf der Außenposition ein, die sich bis dato zu selten im Angriff durchsetzen konnte. Eintracht hatte seine Mühe mit Flos Unbekümmertheit, sie sorgte so für einige Punkte. Durch den Satzgewinn keimte neue Hoffnung, die Stimmung und Anfeuerung der vielen Zuschauer auf der Tribüne trug dazu bei. Leider reichte der neu gewonnene Schwung nicht für einen weiteren Satzerfolg, der bereits die Meisterschaft bedeutet hätte. Im vierten Durchgang verschlugen die Gastgeberinnen erneut zu viele Aufschläge und konnten den Frankfurterinnen in Block und Abwehr den Schneid nicht abkaufen.
Es spielten:
Elimanda Afram, Tina Helfrich, Laura Kilgus, Irene Kirchenschläger, Monika Liepolt, Janna Lustig, Petra Stauch, Carola Zeig, Flo Xhemali.
Zu Beginn der Saison hatten die Damen noch die obere Tabellenhälfte als Ziel ausgegeben. Da es aber so gut lief, änderten sich auch die Ansprüche von Spieltag zu Spieltag. Das große Saisonziel war am Ende die Meisterschaft in der Landesliga Süd. Dass es jetzt nur zu einem vierten Platz reichte, sorgte für eine betrübte Stimmung bei Auerbachs erster Damenmannschaft. Der Kern der Mannschaft spielt so schon seit der Saison 2002/2003 zusammen. Damals stießen Tina Helfrich und Irene Kirchenschläger (geb. Fast) zum Team rund um Trainer Peter Liepolt, welches gerade den Aufstieg in die Regionalliga perfekt gemacht hatte. Carola Zeig, die bereits mit 16 Jahren aus der eigenen Jugend in die erste Damen wechselte, zählte neben Monika Liepolt und Petra Stauch damals schon zum Stamm. Caro ist aktuell die Dienstälteste im Kader. Neben ihr ist auch Anja Poremba (geb. Seitz) ein Auerbacher „Urgestein“ und schon lange dabei. Sie setzt aktuell wegen Schwangerschaft aus.
Nachdem die 1. Damen in der Saison 94/95 in die Bezirksliga abstiegen und sich dort eine weitere Saison aufhielten, begann die Erfolgsserie. In der Saison 96/97 gelang der Mannschaft ohne Spielverlust ein glatter Durchmarsch in die Bezirksoberliga, in der sie in der Folgesaison direkt Meister wurden und in die Landesliga aufstiegen. In der Saison 2000/2001 folgte nach drei Jahren Landesliga der Aufstieg in die Oberliga, die dann zwei Saisons das „Zuhause“ der Auerbacherinnen war. Darauf folgte der bisherige Höhepunkt mit dem Aufstieg in die Regionalliga, in der sich die Bergsträßerinnen zwei Saisons hielten (Platz 6 und 8) um dann nach zwei weiteren Saisons in der Oberliga 2007/2008 noch ein weiteres Regionalliga-Gastspiel zu geben (9. Platz). In den folgenden fünf Saisons belegte die Mannschaft zweimal den sechsten Platz und einmal den siebten Platz in der hessischen Oberliga (Abstieg), einen zweiten Platz in der Landesliga (Aufstieg) und einen zehnten Platz in der Oberliga (Abstieg). Seit dem spielt die TSV in der Landesliga oben mit und belegte zwei zweite Plätze und in dieser Saison eben leider anstelle des ersten nun den vierten Rang.
In den vielen Jahren, die die Damen so schon zusammen spielen, sind einige Trainer gekommen und gegangen, viele talentierte Nachwuchsspielerinnen haben den Weg begleitet und haben die Mannschaft wegen Studium, Beruf und zum Teil auch in Richtung einer höheren Liga wieder verlassen. In den letzten Jahren arbeitete sich Laura Kilgus aus der Jugend in die Stammsechs und es stießen Elimanda Afram, Lisa Lehmann und Janna Lustig fest zur Mannschaft hinzu. In dieser Saison wurde Jugendspielerin Flo Xhemali bereits zu einer geschätzten Ersatzspielerin, die den „Alten“ auch mal eine Pause einräumen kann. Sie hat in diesem Jahr viel gelernt, sich super weiterentwickelt, bei ihren Einsätzen in der Landesliga nützliche Erfahrungen gesammelt und soll in der kommenden Saison in die erste Mannschaft wechseln.
Zu erwähnen bleibt noch eine ständige Wegbegleiterin: Mit Rike Crößmann-Fitze hat Auerbachs erste Damenmannschaft eine sehr wertvolle Unterstützung. Zwar ist sie eigentlich schon länger vom Spielgeschehen zurückgetreten, hat die letzten Jahre aber immer mal wieder bei einem Spiel ausgeholfen, wenn die Besetzung knapp war. Auch wenn es mit dem „Nach-dem-Ball-Hechten“ nicht mehr so gut klappt, kommt sie regelmäßig ins Training, um so die Mannschaft weiterhin zu unterstützen. Unverzichtbar sind ihre Anfeuerungsrufe bei Training und Spiel. Welche Mannschaft kann sich schon rühmen, ein lebendiges Maskottchen zu haben?