Es begab sich zu der Zeit (also genauer: am 19.12., es war ein Montag) als sich rund 50 TSV-Volleyballer in der Halle eingefunden haben, um dem traditionellen Nikolausturnier zu frönen. Und Zuschauer gab es – teils dank oder besser wegen der ein oder anderen Blessur – auch!
Nach einer ungewöhnlich kurzen Mannschaftseinteilung und einem kleinen Spiel für Leute mit Köpfchen, zeigte sich beim Turnier, dass mit etwas Losglück auch diejenigen gewinnen können, die ohne Übersetzer die Regeln nicht verstünden.
Sehr frei nach Theodor Stroms „Knecht Ruprecht“ könnt ihr im folgenden Gedicht eventuell den groben Ablauf erahnen. Falls nicht: Einfach das nächste Mal selber mitmachen!
Habt guten Abend, alt und jung
bin allen wohl bekannt genung.
Von drin von der Halle komm ich her.
Ich muss euch sagen, es volleyballert sehr.
All überall über die Fingerspitzen
sah ich bunte Bälle flitzen.
Und droben von der Tribüne (man sagt auch Empor-
e) schaut mit großen Augen das Carolko-Kind hervor.
Und wie ich so strolcht durch die erleuchtete Hall‘
Da rief ‘s mich an mit hellem Schall:
„Nikolaus“, rief es „alter Gesell!
Hebe die Beine und spute Dich schnell!
Die Pfeife fängt bald zu trillern an,
das Tor zur Tribüne ist aufgetan.
Alte und Junge sollen nun
vom Aufwärmen mit dem Balle etwas ruh’n.
Und gleich pfeif‘ ich zum Trotteln an,
das Nikolausturnier soll anfangen dann.
So geh denn rasch von Feld zu Feld,
die guten Spieler schnell durchgezählt.
Damit ich ihrer Bedenken kann,
in unserem Nikolausturnierplan.“
Ich sprach: „Oh liebes Schwesterlein,
ich werd‘ gleich oben bei Dir sein.
Muss nur noch schnell die Lose zähl‘n
Dann kann ich zur Tribüne geh‘n.“
„Hast‘ denn die für die Felder auch bei Dir?“
Ich sprach: „Ja, die Buchstaben, die sind hier.
Denn auf Feld A, B, C, E, F und D
Ist das spielen ganz besonders schee.“
„Hast‘ denn die Sauffelder auch bei Dir?“
Ich sprach: „Die Sauffeldlose, die sind hier.
Doch die Spieler nur die schlechten,
die schickt sie auf den Platz, den rechten.“
Carolko-Kind sprach: „So ist‘s recht,
so spiel mit mir, mein treuer Knecht.“
Von drin von der Halle komm ich her.
Ich muss euch sagen, es volleyballert sehr.
Nun zieht und seid ganz akkurat:
Zweimal gefaltet und Sauffelder separat!
Spieler sprach: „Das wissen wir wohl alle gut,
vergessen‘s trotzdem manchmal vor lauter Übermut.“
Ich sprach: „Ei, ei, für euren Übermut,
ist meine monotone Ansprache gerade gut!
Jetzt heisst’s aber munter:
Knieschützer an und in die Halle hinunter!
Carolko-Kind sprach: „So wie einer gewinnt,
bekommt er ein Band, dass er sich ans Handgelenk bind‘.“
Ich sprach: „Spielt mit Spaß und rennt nach dem Ball,
gelächelt wird beim Volleyballern auf jeden Fall!“
Spieler sprach: „Wir kämpfen mit unsrer kleinen Kraft,
und hoffen, dass jeder das Spielsystem rafft.“
Ich sprach: „Ruft ihr denn nach altem Brauch,
‚ich‘ in Abwehr und Annahme auch?“
Spieler sprach: „Neulich sah ich es von zwei Seiten
rufen und schreien und um den Ball streiten,
doch als der Ball im Feld angekommen,
haben ihn beide nicht angenommen.“
Ich sprach: „So nehmt Nikolaus‘ Weisung an:
Kämpft, feiert, spielt und geht an die Bälle ran.
Probiert es mit Spaß und Lächeln im Gesicht
Ruft erst laut ‚Du‘ und dann nachträglich ‚nicht!‘
Spielt ihn doch selbst und freut euch dazu,
wenn die anderen aufpassen, klappt es im Nu.
Denn Aufsteiger, Schuss und Rückraumball,
liebt ihr beim Spielen doch sowieso all‘.
Von drin von der Halle komm ich her.
Ich muss euch sagen, ich kann nicht mehr!