TSV Rot Weiß Auerbach - Volleyball

Heimspielkrimi mit gutem Ausgang

Die 1. Damenmannschaft der TSV Auerbach errang am 26.09. in einem spannenden und umkämpften Spiel nach einem 0:2 Rückstand doch noch den 3:2 Heimsieg gegen FC Wierschem und sicherte sich so die vorübergehende Tabellenführung in der Regionalliga Süd-West.

Jubel über den Erfolg

Was für ein Spiel unserer Mädels gegen den Vorjahres-„Meister“ (der Titel wurde aufgrund des coronabedingten Saisonabbruchs ja nicht vergeben) FC Wierschem! Doch fangen wir von vorne an:
Der erste Durchgang verlief recht ausgeglichen. Mal gelangen der TSV drei Punkte in Folge, mal dem FC, keine Mannschaft konnte sich absetzen. Die Gastgeberinnen hatten oftmals Schwierigkeiten in der Annahme. Viele Bälle waren zu kurz angenommen, so dass nur Rückraum- oder Außenangriffe möglich waren, oft ging der erste Ball auch gleich so dicht ans Netz, dass die Gäste vom Maifeld in der Eifel dadurch zu einfachen Punkten kamen. Am Ende hatten die Gäste mit 22:25 die Nase vorn.

Kein Rufen mehr beim Anfeuern

Zu Beginn des 2. Satzes wies zunächst die Hygienebeauftragte die Mannschaften über das Schiedsgericht darauf hin, die mündlichen Anfeuerungen zu unterlassen. Lautstarkes Anfeuern ist verboten, dies war anscheinend im Eifer des Gefechtes im ersten Satz etwas zu laut geworden. So war von nun an nur noch Klatschen erlaubt. Obwohl die TSV Damen mit dieser Situation deutlich besser zurechtkamen, fanden sie nach wie vor nicht recht ins Spiel. Die Annahme versprang, die Angriffe aus schwierigen Pässen blieben mutlos und der Block war in diesem Durchgang mehr Last als Hilfe. Hinzu kamen ungewöhnlich viele Aufschlagfehler. Auerbach schaffte es zwar, den gegnerischen Vorsprung knapp zu halten, lief aber bis auf zwei Ausnahmen in der Satzmitte ständig hinterher. So ging auch der zweite Satz an die Gäste (20:25).

Rückstand ist kein Grund den Kopf hängen zu lassen

Der Stimmung tat dieser Zwischenstand jedoch keinen Abbruch. Die Bergsträßerinnnen schworen sich nun intensiv ein. „Das können wir besser“ war die allgemeine Meinung aller Spielerinnen und sie machten ihre „Jetzt erst recht“-Einstellung durch ihre Körpersprache und selbstbewusstes Auftreten deutlich. Das rhythmische Klatschen der Heimmannschaft gemeinsam mit ihren Zuschauern sorgte für zusätzliche Motivation. Schnell gelang den TSV Damen ein 7:2 Vorsprung. In der Satzmitte arbeitete sich Wierschem zwar bis auf 2 Punkte wieder heran, doch die Auerbacherinnen spielten nun deutlich stabiler. Die Annahme gelang jetzt deutlich besser, so dass alle Angreiferinnen eingesetzt werden konnten. Diese variable Spielweise ist eine der Stärken der TSV und zeigte sofort Wirkung. Durch wieder bessere Aufschläge setzen sie den FC zusätzlich unter Druck, die ihrerseits nun Schwierigkeiten im Spielaufbau hatten. Und so kam eins zum anderen: der Auerbacher Block fand nun endlich auch ins Spiel und sorgte für einige spektakuläre Punkte zum deutlichen 25:16 Satzgewinn.

Voller Adrenalin und überzeugt, dieses Spiel drehen zu können, gingen die Gastgeberinnen auch in den vierten Satz. Doch den Rheinland-Pfälzerinnen gelang der bessere Start. Auerbach lief einem zwischenzeitlichen 7-Punkte-Rückstand hinterher. Allerdings ließen weder die Spielerinnen noch die Zuschauer die Köpfe hängen. Unermüdlich wurde weiter angefeuert, das reinste Klatschinferno – der Hammer, was da von den Rängen zu hören war! Nach rund 90 Minuten Spielzeit startete die TSV in der Mitte des Durchgangs nach 10:16 und 14:18 ihre unbändige Aufholjagd und glich zum 20:20 aus. Jede schmiss sich in der Abwehr nach den Blockabprallern und sämtliche Bälle auch in unmöglichsten Positionen wurden druckvoll angegriffen und in Punkte verwandelt. Gänsehaut pur auf Seiten der Auerbacher, Verunsicherung bei den Gästen, denen in Satz 4 kein weiterer Punkt mehr gelang (25:20).

Der Tie-Break wurde zu Auerbacher Festspielen. Hochmotiviert durch die beiden Satzgewinne und voller Überzeugung, die bereits jahrelang anhaltende Heimsiegserie fortzuführen, setzte sich die Mannschaft Punkt um Punkt auf 7:3 ab. Block und Abwehr standen absolut stabil, kaum ein gegnerischer Angriff landete im Feld. Jeder Ball wurde allseits coronakonform bejubelt – die Mannschaft bildete mit den Zuschauern eine Einheit und war im Flow. Keine Chance für Wierschem, hier noch einen Blumentopf zu gewinnen. Die TSV verwandelte den zweiten von insgesamt vier Matchbällen zum 15:11 Endstand.

An diesem Erfolg haben die Zuschauer einen maßgeblichen Anteil

…war sich die Mannschaft direkt nach dem Spiel bereits einig und bedankte sich mit einer La Ola Welle bei den Rängen. Leise wurde ein kurzes „unsre Halle, unsre Halle“ angestimmt, welches nahezu geflüstert über die Ränge schwebte. Mit Freudentränen in den Augen und vor Adrenalin zitternden Händen wurde anschließend der Siegkoffer mit Süßigkeiten geöffnet. Insgesamt fehlten den Spielerinnen die Worte. „Unfassbar“, „Großartig“, „was für eine Kulisse“ so die überschwänglichen Äußerungen der Freude über den Sieg. „Diese Punkte nimmt uns keiner mehr, eine gute Basis für den Klassenerhalt“, so die erste Analyse von Tina Helfrich nach dem knapp zweistündigen Match. „Wir sind super froh über diesen Sieg, haben wir doch gerade mit ein paar Ausfällen zu kämpfen“, erläutert Petra Stauch. Mit Doro Frühwirth, die aus Sicherheitsgründen, zum Schutz vor einer Coronaansteckung, momentan weder am Spiel- noch am Trainingsbetrieb teilnimmt, fehlt eine der Leistungsträgerinnen auf der Außenposition sowie in Annahme und Abwehr. Inga (Penny) Pfenning erholt sich zurzeit von einer Rippenprellung und steigt gerade erst wieder ins Training ein. „Das bedeutet nicht nur, dass wir an den Spieltagen wenig Optionen haben. Auch im Training ist es schwierig, wenn nur 7-8 Leute anwesend sind. An ein Training in der Spielaufstellung ist dabei kaum zu denken. Daher sind wir froh, dass wir häufiger Gast-Sparringspartner u.a. aus der 1. Herren bei uns begrüßen dürfen. Diesen ambitionierten Jungs gebührt ebenfalls ein dickes Dankeschön“ fasst Moni Liepolt die aktuelle Situation zusammen.

Am kommenden Wochenende haben die Damen 1 erst einmal spielfrei. Der nächste Auftritt in der Regionalliga Süd-West ist dann am 10.10. um 19 Uhr in und gegen TSV Hanau.

Aufstellung Auerbach: Tina Helfrich, Laura Kilgus, Irene Kirchenschläger, Monika Liepolt, Janna Lustig, Inga Pfenning, Petra Stauch, Lisa Weihrauch, Alexandra Werner

Petra Stauch

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